Worum geht es?
Wer im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Kindern ist dies oftmals nicht bewusst. Schnell sind persönliche Angaben oder die E-Mail-Adresse eingetippt. Die Folge sind z. B. unerwünschte E-Mails, die mitunter fragwürdige Werbeangebote enthalten oder auch sogenannte personalisierte Werbung.
Manche Aktivitäten im Internet erfordern Angaben zur eigenen Person. Dabei muss die Abfrage von Daten nicht zwingend mit Werbung verbunden sein. Auch wenn Kinder beispielsweise Mitglied auf einer Spielewebsite oder in einem Kinderclub werden, werden persönliche Angaben abgefragt. E-Mail-Adresse und weitere Angaben zur Person müssen auch gemacht werden, um an Verlosungen oder Gewinnspielen teilzunehmen. Diese Informationen kann auch die Werbewirtschaft für unterschiedliche Zwecke nutzen.
- Gewinnspiele sind häufig nicht nur eine Form von Werbung, sondern auch ein Mittel, um an E-Mail-Adressen zu kommen – unerwünschte und oft unseriöse Angebote und Aufforderungen sind die Folge.
- Hand in Hand mit der Teilnahme an Verlosungen und Gewinnspielen oder dem Abonnement eines Newsletters geht oftmals die Einwilligung in die Weiterverwendung der persönlichen Angaben, die an andere Unternehmen weiterverkauft werden.
- In diesem Zusammenhang sind auch Tracking und Cookies zu nennen. Dies ist eine Form von Datenerfassung, die beim Surfen mehr oder weniger im Hintergrund abläuft und Kindern (wie Erwachsenen) meist unbekannt und nicht zu durchschauen ist. Damit wird jede Handlung auf einer Website erfasst und gezielt ausgewertet. Die Folge sind auf die jeweilige Person abgestimmte Werbung oder Inhalte auf einer Website.
Was tun?
Damit sich Kinder souverän und kompetent im Internet bewegen können, müssen sie auch für Fragen rund um den Datenschutz sensibilisiert werden. Dabei brauchen sie Ihre Begleitung und Unterstützung:
- Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, im Netz so wenig persönliche Daten wie möglich herauszugeben. Geboten ist ein sparsamer Umgang mit: Namen, Postadresse, Geburtsdatum, Telefonnummer, E-Mail-Adresse.
- Feste Regel sollte sein, dass Ihr Kind Sie fragen muss, bevor es sich mit persönlichen Daten registriert. Schauen Sie sich gemeinsam die Bedingungen und das Kleingedruckte genau an. Auch wenn Ihr Kind schon selbstständiger im Netz unterwegs ist, gilt: Es sollte Rücksprache mit Ihnen halten, wenn es sich auf einer Internetseite registrieren will, denn nicht jede Anmeldung läuft gleich ab.
- Nutzen mehrere Familienmitglieder gemeinsam PC, Laptop, Tablet oder andere Geräte fürs Surfen im Internet sollten Sie einen eigenen Zugang für Ihr Kind einrichten und sich über entsprechende Sicherheitseinstellungen informieren. So wird es nicht mit Werbung konfrontiert, die sich eigentlich an Erwachsene richtet und Kinder überfordern kann, etwa, weil gewalthaltige oder sexuelle Inhalte oder Bilder zu sehen sind.
- Unter www.klicksafe.de, www.schau-hin.info und www.internetabc.de finden Sie ausführliche Informationen, wie Sie bei der Anwendung von Sicherheitseinstellungen, Blockern und Filtern vorgehen und was zu beachten ist.
- Legen Sie für die Teilnahme an Gewinnspielen oder Verlosungen eine zusätzliche E-Mail-Adresse an – so verhindern Sie, dass das eigentliche Postfach nicht von Werbemails überflutet wird.
- Bestimmte Browsereinstellungen und Werbeblocker schaffen zumindest etwas Abhilfe bei lästigen Pop-ups oder störender Onlinewerbung – auch, wenn man Werbung damit nicht ganz umgehen kann. Aber aufgepasst: Manchmal sind Pop-ups keine Werbung, sondern enthalten Informationen, die zur Website gehören.
Kinder tun sich schwer, einen Zusammenhang herzustellen zwischen der Angabe von persönlichen Daten, wie diese von Dritten weiterverwendet werden und welche Folgen das haben kann. Sie müssen lernen, dass das Handeln im Internet zunächst anonym ist, da man nicht weiß, mit wem man es zu tun hat. Deshalb sollen Kinder so wenig wie möglich über sich selbst oder andere preisgeben.