Worum geht es?

Die Medienlieblinge der Kinder tummeln sich überall: Sie werden in allen Medien vermarktet und oft greifen Produkte wie z. B. Spielzeug und Medieninhalte ineinander. Kinder finden über ihre Medienfavoriten auch den Weg ins Netz, indem sie die Websites zu ihren Lieblingen ansteuern. Hier treffen sie auch auf Werbung und meist ist der Weg zum Shop nicht weit.

 

Die Online-Konsumwelt übt eine große Anziehungskraft auf Kinder aus; vor allem spielerische Anreize sollen Kinder anlocken. Die Anbieter wissen: Kinder spielen eine Rolle, wenn es um Kaufentscheidungen in Familien geht. Sie haben Wünsche, zum Teil ausgelöst durch Gleichaltrige, Freundinnen und Freunde. Denn was cool ist, wird durch sie bestimmt. Das macht Kinder auch im Internet für Werbeversprechen empfänglich. Zumal sie mitbekommen, dass auch ihre Eltern das Internet sowohl zur Information über Produkte als auch zum Einkauf nutzen.

 

Kinder werden im Internet über verschiedene Wege angesprochen:

  • Auch auf vielen Kinderseiten ist Werbung ein fester Bestandteil. 
  • Manche Internetangebote für Erwachsene beinhalten Extra-Seiten für Kinder und versuchen so, das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden von morgen zu gewinnen. 
  • Internetseiten arbeiten mit sogenannten Trackingverfahren, durch die sie z. B. bestimmte Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer herauslesen. Darauf bezogene Werbung taucht nicht nur bei Nutzung derselben Seite auf, sondern auch auf anderen Seiten. 
  • Werbung kann fragwürdige Meinungen und Vorstellungen unterstützen. Werden z. B. typisch männliche oder typisch weibliche Vorlieben bedient, kann das dazu beitragen, dass Kinder eine einseitige Vorstellung von Frauen- und Männerbildern entwickeln.

Was tun?

Den „Konsumkids“ die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn sie auf Werbung im Internet ansprechen, ist zu kurz gegriffen: Werbung und Produkte gibt es im Internet im Überfluss. Kinder beobachten, dass auch ihre Eltern das Netz als Konsumort nutzen, weil sie online Reisen buchen oder einkaufen, Bankgeschäfte erledigen etc.

 

  • Erklären Sie Ihrem Kind immer wieder, was Werbung von ihm will – es soll ihm etwas verkauft oder Daten gesammelt werden – und mit welchen Mitteln dies geschieht.
  • Kinder orientieren sich an ihren Eltern. Wenn Sie an Ihr eigenes Verhalten und Ihre Haltung in Bezug auf Konsum denken: Wie gehen Sie mit Ihren Wünschen um? Wo und wie kaufen Sie ein, welche Rolle spielt das Internet dabei?
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über konsumbezogene Wünsche und Bedürfnisse. Kinder sollten früh lernen, dass diese Wünsche Geld kosten und nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann. 
  • Lassen Sie Ihr Kind seine Wünsche begründen, um herauszufinden, wie diese Wünsche zustande kommen. Das hilft ihm zu erkennen, woher diese stammen und abzuwägen, ob sich ein Kauf wirklich lohnt. 
  • Nehmen Sie Ihr Kind und seine Argumente ernst. Aber zeigen Sie ihm wenn nötig auch auf, dass die Produkte rund um Medienlieblinge nicht immer dem Alter des Kindes angemessen sind. 
  • Stärken Sie Ihr Kind gegenüber dem Druck von außen und finden Sie mit ihm gemeinsam Alternativen zum Konsum (mit anderen tauschen, „Second Hand“ einkaufen ...).

 

Es gibt Grenzen im Hinblick auf Konsum und die können und müssen Eltern auch ziehen. Kein Kind benötigt alles, was es gibt, und auch nicht alles, was andere haben, auch wenn es da selber anderer Meinung sein mag. Es ist nicht einfach, seinem Kind Wünsche abzuschlagen und nein zu sagen. Das verlangt eine klare Haltung der Eltern. Aber nur so können Kinder lernen, mit dem unüberschaubaren Konsumangebot des Internets umzugehen.